Während an allen Ecken und Enden das Geld fehlt, werden in Innsbruck weiter fragwürdige Projekte umgesetzt. Jüngstes Beispiel: die lilafarbene Beschichtung der Radwege entlang der zentralen Ost-West-Achse. Laut jüngsten Berichten kostet die Maßnahme allein heuer rund 100.000 Euro, hält aber laut Stadt nur circa zwei Jahre. Warum sich auch noch der Tourismusverband an den Kosten beteiligt, bleibt unklar.
„Die Stadtregierung hat kein Einnahmenproblem – sie hat ein massives Ausgabenproblem. Statt dringend notwendige Vorhaben wie etwa die barrierefreie Gestaltung der Haltestellen in der Museumsstraße anzugehen, wird Steuergeld für kosmetische Maßnahmen verpulvert, deren Nutzen selbst von der Radlobby Tirol in Frage gestellt wird“, kritisiert Gemeinderat MMst. Franz Jirka (Das Neue Innsbruck).
Lila Teppich bringt kaum Nutzen
Die Radlobby hat merhfach betont, dass die Beschichtung keinen sicherheitstechnischen oder verkehrspsychologischen Mehrwert bringt – im Gegenteil: Die neue Farbgebung könnte durch Reflexionen oder Witterungseinflüsse sogar zur Verunsicherung führen. Warum ein solches Projekt zudem vom Tourismusverband unterstützt werden muss, lässt Zweifel am finanziellen Zustand der Stadt aufkommen.
„Optisch ist das Ganze ohnehin ein Fehlgriff. Die lila Fläche erinnert mehr an einen Teppich für den Bürgermeister – schließlich hat er diese Farbe bereits in seiner Kampagne gerne verwendet – als an eine verkehrstechnische Verbesserung. Wenn man schon 100.000 Euro ausgibt, sollte das Geld wenigstens sinnvoll und nachhaltig eingesetzt werden. Diese Frage nach der Nachhaltigkeit sollte sich wohl auch der Tourismusverband stellen. Warum dieser überhaupt in diesem Ausmaß mitbezahlt, lässt nur Vermutungen über die finanzielle Situation der Stadt laut werden“, so Jirka weiter.
Stadtregierung setzt falsche Prioritäten
„Für Das Neue Innsbruck zeigt dieses Beispiel einmal mehr, dass die Stadtregierung die Prioritäten völlig falsch setzt. Statt auf Nützlichkeit, Sicherheit und Nachhaltigkeit zu achten, geht es um Symbolpolitik und bunte Showeffekte – bezahlt von den Innsbruckerinnen und Innsbruckern und sogar vom Tourismusverband“, schließt Jirka.