MCI Neubau würde 200 Millionen Euro kosten – Die Rechenspiele des Landes sind mehr als absurd.

Im Februar 2025 bot der renommierte und weit über die Grenzen Innsbrucks hinaus bekannte Architekt Christoph Achammer (ATP) seine Hilfe beim Neubau des MCI an. Warum? Die bis dorthin immer höher kolportierten Zahlen führten kurz davor dazu, dass das Land Tirol durch Landeshauptmann Mattle und seinem Stellvertreter Philipp Wohlgemuth die Reißleine zog. Dabei hätte das Projekt laut Achammer um 160 Millionen Euro realisiert werden. Am 19. Juni berichteten TT und Krone neuerlich über das Thema und über die Einschätzung des MCI Aufsichtsrates, wonach das Projekt samt Indexierung jedenfalls um 200 Millionen Euro machbar sein sollte. 

Während der Landeshauptmannstellvertreter Wohlgemuth aufzeigt, wie viel Geld sich das Land durch den Baustopp spart, wurde das Thema im top.tirol Newsletter von Michael Steinlechner am 26. April 2025 durch einen kritischen Faktencheck sehr deutlich anders aufbereitet:

Man kann das Vorgehen des Landes kaum besser offenbaren wie in diesem Beitrag. Würde die Argumentation des Landes stimmen, könnte Innsbruck das Projekt auch umgehend aus der Portokasse selber bezahlen. Schließlich wurde Innsbruck 21 (vgl. Stuttgart) nie gebaut. Die Untertunnelung aller Gleisanlagen ab Rum bis Innsbruck hätte sicher auch über 1,5 Milliarden gekostet. Geld das wir nun der Wohlgemuth’schen SPÖ Logik folgend nun auf der hohen Kante haben! Ist das nicht großartig?

Zurück zur Sache: Natürlich wissen wir, dass man kein Geld spart, nur weil man ein Projekt nicht umsetzt. Aber genau das verkauft man den Tiroler:innen derzeit. In Wahrheit zahlt das MCI weiterhin Millionen an Miete, ohne Eigentum, ohne Planbarkeit, ohne langfristigen Wert. Von der Qualität der Einrichtung und Infrastruktur redet man schon gar nicht mehr.

Das Neue Innsbruck hat sich stets für den Neubau ausgesprochen. Auch hat die Stadt Innsbruck immer das Grundstück bereit gehalten. Als das Land eigenmächtig den ersten Architektenwettbewerb eingestampft hatte, ging das Drama überhaupt erst los. Im Nachhinein betrachtet hat dieser Schritt wohl am meisten Geld (verlorene Planungskosten, Vergleiche, Kostensteigerung durch steigenden Baukostenindex, etc.) und auch Reputation gekostet. Wer auch immer in der Beratung beschäftigt war diesen Wettbewerb einzustampfen, um danach ein neuen Wettbewerb mit Versprechungen anzuleiern: Beides waren wohl massive Fehlentscheidungen. Es lässt einen nur mehr sprachlos zurück, was in Tirol alles möglich ist. Viele haben verdient, nichts ist entstanden. Das MCI bleibt auf der Strecke. Danke für Nichts.

Wir danken dem engagierten MCI Aufsichtsrat rund um den Vorsitzenden Oswald Wolkenstein für sein „Dranbleiben“!

Medienberichte vom 19. Juni 2025: