Wirtschaft warnt deutlich: Baukrise gefährdet leistbares Wohnen, Arbeitsplätze und den Standort. Die Stadtregierung sollte sich neben den Pfandringen auch mit Wohnbau und Konjunktur beschäftigen.

Die neuesten dramatischen Zahlen der Wirtschaftskammer zeigen den Ernst der Lage und lassen sich nicht mehr schönreden: Um ein Drittel sind die Aufträge der gesamten Wohnbaubranche im letzten Jahr eingebrochen, Tirol verliert dadurch eine Bruttowertschöpfung von rund einer Milliarde Euro. Und dies trifft Arbeitnehmer, Unternehmen und die Menschen. Klar ist: Jeder Euro im Wohnbau löst Wertschöpfung in vielen anderen Branchen aus und sichert Arbeitsplätze, die durch den Rückgang unter Druck geraten.

Stadt muss im Wohnbau aktiv werden – die Flächen sind vorhanden und liegen brach

„Gerade jetzt braucht es konkrete Taten statt schöner Ankündigungen. In dieser Situation muss der Bürgermeister die zügige Fertigstellung des gesamten Campagne-Areals und die Mobilisierung des TIWAG-Baugrundes umgehend zur Chefsache erklären. Bürgermeister Anzengruber ist gefordert, hier Nägel mit Köpfen zu machen. Noch immer fehlen rund 700 Wohnungen im Bereich zwischen Langer Weg und Reichenauer Straße. Die verlorenen Jahre für die Landeshauptstadt unter Georg Willi dürfen nicht verlängert werden – es braucht wieder ein Management durch den Bürgermeister“, fordert Stadtrat Mag. Markus Stoll.

Fertigstellung innerhalb von vier Jahren

„Wir erwarten uns hier und heute ein klares und eindeutiges Bekenntnis: In spätestens vier Jahren muss die gesamte städtische Wohnbebauung auf dem Campagne-Areal fertiggestellt sein. Der Druck der Öffentlichkeit ist enorm, und die politische Stadtplanung sowie die Wirtschaftsstadträtin sind gefordert. Die Umsetzung unseres Programms für leistbares Wohnen für Familien mit mittlerem Einkommen bleibt unsererseits ein Kernpunkt der politischen Arbeit – die linke Caprese-Regierung kann das nicht länger ignorieren“, so GR MMst. Franz Jirka.

Politische Prioritäten dringend neu ordnen

„Es wird nicht reichen und ist nahezu Themenverfehlung, wenn sich die Stadtpolitik lieber mit Pfandringen und teuren Büroumbauten beschäftigt, anstatt den dringend benötigten Wohnraum endlich zu realisieren. Die öffentlichen Flächen sind da – kommt endlich ins Doing!“, schließen Stoll und Jirka unisono.