Was heute bei der Pressekonferenz zur „Zukunft der Talstation“ bekannt wurde, ist ein kulturpolitischer Tiefpunkt für Innsbruck: Trotz mehrfacher Gemeinderatsbeschlüsse zum Erhalt der Talstation als Kulturstandort wird das Gebäude geräumt und dem Verfall preisgegeben. Zeitgleich wird der engagierten Jugend ein unseriöses Ersatzangebot gemacht, das offenbar einen anderen Problemfall der Stadtregierung kaschieren soll. Für Das Neue Innsbruck ist klar: Der Rückzug des Kulturreferenten Willi ist längst überfällig.
„Obwohl der Erhalt der Talstation im – irreführenderweise benannten – Zukunftsvertrag der Caprese-Regierung festgeschrieben ist, verabschiedete sich die Stadtregierung bei der ersten Gelegenheit von ihrem Versprechen. Die jungen Menschen, die über Jahre mit Herzblut, Eigenleistung und Fördermitteln eine lebendige Kulturstätte geschaffen haben, müssen nun auf eigene Kosten fix verbaute Infrastruktur entfernen. Offenbar soll das Gebäude dem Verfall preisgegeben und damit wertlos gemacht werden. Das ist ein Schlag ins Gesicht für die Kultur und die Jugend dieser Stadt.“, so Das Neue Innsbruck Klubobfrau Dr.in Birgit Winkel.

Ersatzquartier im Viaduktbogen 40: Politischer Flop durch Überheblichkeit mit Ansage
„Die Räumung der Jungen Talstation dient augenscheinlich einzig allein der Rettung des grünen Immobilienflops im Viaduktbogen 40. In der Gemeinderatsunterlage wurde von Rot/Grün/Weiß ja vorgeschlagen, dies einem im Einflussbereich des grünen Wirtschaftsausschuss-Vorsitzenden befindlichen Unternehmens zu übertragen. Offenbar hat der IMPACT Hub dann abgewunken. Nachdem die Stadt an die ÖBB seit 10 Monaten Miete zahlt und das weder renoviert ist noch vermietet ist, brennt der Hut an allen Ecken und Enden. Unsere Befürchtungen haben sich heute bewahrheitet: Das Projekt „Viaduktbogen“ ist ein teurer und peinlicher Flop von Willi und Anzengruber, der nun durch den Verein notdürftig kaschiert werden soll.“, so Das Neue Innsbruck Stadtrat Mag. Markus Stoll.
„Während die Geldtasche von STRin Lutz beim grünen Bogen sehr locker saß und wir schon seit Jahresanfang Miete für einen leeren Raum bezahlen, blieb das Geld für die Talstation stets aus. Wenn Willi einen Rest-Funken an Anstand hat, räumt er nicht die Talstation, sondern nach all den verlorenen Jahren auch das Feld des Gemeinderates“, so Stoll.
Angebot ist wohl mehr ein weiterer Deal des Bürgermeisters als eine Unterstützung
„Im Bürgermeisterbüro wird nun seit neuestem mit Immobilien gehandelt. Wenn eine der engsten Mitarbeiterinnen des Bürgermeisters plötzlich städtische Immobilien anbietet, hohen Zeitdruck aufbaut und die Miete nach Ablehnung plötzlich auf null senkt, ist das ein Vergabeskandal, der nach dem Stadtrechnungshof ruft. Die Stadtregierung weiß offenbar nicht mehr, wo vorne und hinten ist bzw. wer für was zuständig ist und der Bürgermeister ist auf Tauchstation“, so Stoll, der für das Budget die größten Befürchtungen hat.
Unseriöser Umgang mit Kultur und Ehrenamt
„So geht man mit Menschen nicht um! Dieses Vorgehen ist eine Verhöhnung von Engagement, Ehrenamt und Jugendkultur. Das Vorgehen bei der Miete und dann Nicht-Miete ist wohl eine Form von politischer Willkür mit öffentlichen Mitteln, nur um eigenes Versagen unter den grünen Teppich zu kehren. Wir fordern volle Aufklärung über die Rolle des Kulturreferenten und seinen sofortigen Rückzug aus dieser Funktion. Nur so lässt sich weiterer Schaden für die Innsbrucker Kulturszene verhindern.“, so Winkel.
Der Hut brennt lichterloh
„Da brennt der Hut! Was hier passiert, ist nicht nur kultur- und wirtschaftspolitisch ein Desaster, sondern ein handfester Skandal in der Stadtgeschichte. Während funktionierende Kulturorte dem Verfall überlassen werden, fließt frisches Geld in ein gescheitertes Prestigeprojekt. Das ist kein Kulturkonzept, sondern ein Realitätsverlust in unfassbarem Ausmaß. Die zu erwartende Auflösung der Jugendbeteiligung und das Ende der Talstation sind ein weiterer trauriger Meilenstein in der Negativbilanz dieser Stadtregierung.“, schließen Stoll und Winkel unisono.