Die Stadtregierung präsentiert erneut große Pläne für das Hallenbad in der Höttinger Au: Sanierung des Bestands, zusätzlicher Neubau und eine Verdoppelung der Wasserflächen. Die Kosten sollen bei rund 30 Millionen Euro liegen. Wieder ignoriert man die Chance, die Freiflächen am Tivoli nahezu über das ganze Jahr zu nutzen. Wieder hält man von einer lebensverlängernden Maßnahme mehr als von einer echten Verbesserung.
„Das klingt auf den ersten Blick ambitioniert. Was die Stadtregierung aber verschweigt, ist, dass über dem Bad auch ein Wohnbau mit 50 Wohnungen geplant ist, wie aus der Ausschreibung hervorgeht. Es kann sich wohl jeder ausrechnen, wie massiv ein derartiger Bau neben einem Bad und in dieser dicht besiedelten Zone ausschauen wird. Damit geht der Verlust von Freiflächen und einem Großteil der Parkplätze einher“, kritisiert Stadtrat Mag. Markus Stoll.
Flickwerk aus Sanierung und Anbau
„Bereits vor Jahren habe ich festgehalten, dass eine teure Sanierung der Höttinger Au lediglich das Leben einer in die Jahre gekommenen Anlage verlängere, ohne die strukturellen Probleme zu lösen. Statt einer zukunftsfitten Gesamtlösung setzt die Stadtregierung erneut auf ein kostspieliges Flickwerk aus Sanierung und Anbau“, so Stoll.
Neubau am Tivoli nach wie vor beste Wahl
Nach wie vor sei der Bau einer modernen, klima- und energiefitten 50-Meter-Schwimmhalle am Tivoli die bessere Variante.
„Ein Neubau würde den tatsächlichen Bedarf von Schulen, Vereinen sowie dem Breiten- und Leistungssport abdecken und langfristig niedrigere Betriebs- und Energiekosten ermöglichen. Auch die gemeinsame Nutzung der Freiflächen am Tivoli über nahezu das ganze Jahr wäre ein klarer Mehrwert. Dass diese Option weiterhin ausgeblendet wird, ist politisch nicht nachvollziehbar“, betont Stoll.
Abhängigkeit von Förderungen
Besonders kritisch sieht er zudem die starke Abhängigkeit von Förderzusagen des Landes. „Diese sind weder zeitlich noch in ihrer Höhe garantiert – bei gleichzeitig angespannter Budgetsituation der Stadt. Wer unter diesen Voraussetzungen Millionenprojekte startet, ohne echte Alternativen zu prüfen, handelt fahrlässig“, so Stoll abschließend.