Land Tirol und Tiwag zeigen vor, wie es geht. IKB-Strukturen überdenken statt reflexartig nachzubesetzen. 

Die jüngste Entscheidung des Landes Tirol und des Aufsichtsrates der TIWAG, künftig das Unternehmen mit nur zwei Vorständen zu führen, zeigt deutlich: auch große Energieversorger nutzen die Gelegenheit, ihre Strukturen zu verschlanken und Verantwortlichkeiten neu zu ordnen. Die Innsbrucker Stadtregierung und der Aufsichtsrat der IKB haben diese Gelegenheit wohl verschlafen. In Innsbruck wurde mit „Weiter wie bisher“ bei der IKB einfach interimistisch nachbesetzt – ohne vorherige Diskussion über eine strategische Neuorganisation.

Kritik an Mutlosigkeit des Bürgermeisters

„Während die TIWAG künftig mit zwei Vorständen auskommt, wurde bei der IKB bereits interimistisch nachbesetzt. Das Vorgehen ist wieder einmal höchst bemerkenswert. Anstatt sich um seine Social Media Videos zu kümmern, könnte der Bürgermeister auch mal etwas für die Zukunft der wichtigsten Beteiligung der Landeshauptstadt tun. Stattdessen versteckt er sich hinter der Satzung und verharrt mut- und visionslos  in der Vergangenheit“, so Stadtrat Mag. Markus Stoll.

Zeitfenster für Neuorganisation nützen

Schon in der Vorwoche hatte Stoll auf das „Zeitfenster für eine strategische Neuausrichtung“ verwiesen.

„Es geht nicht darum, alte Strukturen die sich überholt haben durch die dynamische Entwicklung des Energiemarktes einfach fortzuführen, sondern die IKB zukunftssicher aufzustellen und das Unternehmen mit schlankeren Entscheidungswegen auf die Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte vorzubereiten“, so Stoll.

Forderung nach strukturellem Neustart

Während die Landes-TIWAG die Chance nutzt, mit einer Doppelspitze die Geschäfte zu führen, bleibt Innsbruck in alten Mustern gefangen.

„Weiterhin fordern wir, dass die Strukturen überdacht werden sollten, bevor neue Vorstände bestellt werden. Alles andere ist mutlos und ohne jegliche strategische Vision“, betont Stoll abschließend.