Freunderlwirtschaft im Rathaus: Kritik an Personalentscheidung im Amt für Wohnungsservice

In der heutigen Stadtsenatssitzung wurde ein enger Unterstützer von Bürgermeister Anzengruber als neuer Leiter des Amts für Wohnungsservice bestellt. Stadtrat Mag. Markus Stoll sieht darin einen weiteren Beweis für die stark wachsende Freunderlwirtschaft unter der rot-grün-weißen Stadtregierung und eine zunehmende Vereinnahmung des Stadtmagistrats durch die Caprese-Regierung.

„Die viel gepriesene Entpolitisierung ist für die Caprese-Regierung und Bürgermeister Anzengruber offenbar nicht mehr als eine leere Überschrift und wohl unter der Kategorie ‚Fake News‘ einzuordnen. Viele Ankündigungen entpuppen sich als reine Augenauswischerei und sind nichts mehr als leere Schlagworte der Caprese-Koalition. Bürgermeister Anzengruber setzt den parteipolitischen Kurs seines Vorgängers Bgm. Willi nahtlos fort und bevorzugt Kandidaten mit enger Nähe zur eigenen politischen Linie offenbar ganz besonders,“ so Stadtrat Mag. Markus Stoll.

 

Fragwürdiger Umgang mit Vorgängerin im Amt

Stoll kritisiert nicht nur die neue Bestellung, sondern auch den seiner Meinung nach respektlosen Umgang mit der Vorgängerin des neuen Amtsleiters. Diese sei eine hervorragend qualifizierte Frau und Fachkraft gewesen, die – auf Vorschlag von Bürgermeister Willi und einstimmiger Zustimmung im Stadtsenat, einschließlich VBGM Mayr – bestellt wurde. Dennoch wurde die Mitarbeiterin am letzten Tag ihrer Probezeit, dem 30. April 2024, durch den damaligen Bürgermeister Willi entfernt. 

„Dass diese einseitige Auflösung des Dienstvertrages ohne Abstimmung mit dem damals bereits designierten Bürgermeister Anzengruber erfolgte, darf bezweifelt werden und wirft ein schlechtes Licht auf die Integrität der handelnden Personen“, so Stoll.

 

Rot-grün-weiße Verflechtungen

Mit der heutigen Entscheidung, wird laut Stoll klar, dass die ursprüngliche Abberufung der Vorgängerin im Wohnungsservice und die lange Verzögerung bei der Neubesetzung wohl auf politische Machtspiele zurückzuführen sind. Besonders unverständlich ist die lange Verzögerung bei der Neubesetzung. Fünf Monate lang hat man sich im Rathaus gefragt, warum es zu keiner Ausschreibung kam.

„Bürgermeister Anzengruber musste offenbar über Monate erst intern abklären, dass Willi und Mayr ihre eigenen Fehlentscheidungen von der ursprünglichen Bestellung einer kompetenten Frau nun zu widerrufen, um einem Unterstützer Anzengrubers den Weg zu ebnen. Mit der heutigen Vorlage lichteten sich die Nebel und offenbarten die rot-weiß-grüne Freunderlwirtschaft in Innsbruck“, erläutert Stoll.

 

Forderung fordert Ende der Bestellungen mit „Gschmäckle“

„Die Innsbruckerinnen und Innsbrucker verdienen Entscheidungen, die auf Kompetenz und Professionalität basieren, nicht auf parteipolitischen Absprachen. Selbst wenn der neue Amtsleiter die Kompetenzen mitbringen würde, schwebt auch über dieser Personalentscheidung schon wieder ein besonderes Gschmäckle“, schließt Stoll.

 

Die Tiroler Tageszeitung berichtete am 28. November: