Inmitten des beginnenden Sommers wird ein Zeltlager vor der ehemaligen Winternotschlafstelle in Innsbruck geräumt. Menschen ohne Obdach, die dort Zuflucht gesucht hatten, stehen nun erneut vor dem Nichts – weil es Stadt und Land seit Monaten nicht gelungen ist, rechtzeitig eine tragfähige Übergangslösung zu präsentieren. Die Unterkunft, die im April geschlossen wurde, hätte längst weiterbetrieben oder ersetzt werden müssen.
„Statt echter Hilfe veranstaltet Willi monatlich umfangreiche Workshops mit Häppchen“, beschreibt Gemeinderätin Christine Oppitz-Plörer die Untätigkeit des grünen Sozialreferenten. „Seit über einem Jahr verspricht er Konzepte gegen Obdachlosigkeit – doch außer den Arbeitskreis-Treffen ist nichts dabei herausgekommen.“
Faule Ausreden statt Verantwortung
Nun verweist Willi auf das Land Tirol, das auf eine „saubere Ausschreibung“ bestanden habe. Für Oppitz-Plörer ist das eine reine Ausrede:
„Es war doch für alle Verantwortlichen längst absehbar, dass eine ganzjährige Lösung notwendig sein wird. Jetzt gegenseitig die Verantwortung zuzuschieben, ist schlichtweg beschämend. Es wäre im Sinn der Sache, dass der Bürgermeister als früherer Sozialreferent das Thema zur Chefsache erklärt – so wie bei den Räumen für die Kultur. Willi scheitert offensichtlich auch an dieser Aufgabe.“
Arbeit statt Inszenierung
Für das kommende Jahr sei zwar eine ganzjährige Öffnung angekündigt – doch das hilft den Betroffenen in diesem Sommer nicht.
„Willi präsentiert sich als netter Sozialreferent mit wechselnden Erzählungen, doch er handelt nicht. Dieses Verstecken vor der Verantwortung auf dem Rücken der Schwächsten finden viele wirklich schäbig.“, so Oppitz-Plörer abschließend.