Die talentierte Frau Bex: Sanierung Haus am Stadtwald – selbst gemacht oder schön geredet?

Im vergangenen Gemeinderatswahlkampf wurde bekannt, dass die nunmehrige Stadträtin der Grünen ein kleines Haus am Stadtwald gekauft hat. Der Aufschrei war groß. Denn die Bedingungen rund um den Kauf waren zumindest umstritten. Die Kritik: Eine grüne Politikerin erfüllt sich den Traum vom Haus im Naturpark – und das unter zweifelhaften bzw. zumindest moralisch fragwürdigen Umständen. Frau Bex sah sich schnell als Opfer und erklärte im Fernsehen, dass sie und ihre Familie das Häuschen „eigenhändig“ sanieren wollen. Jeder hatte das Bild im Kopf, wie gespachtelt und ausgemalt wird und vielleicht Fenster ausgetauscht werden. Heute, fast ein Jahr später, zeigt sich ein anderes Bild: Handwerker rein, Glaubwürdigkeit raus!

Die Realität sieht anders aus

Neue Bilder aus einem aktuellen Medienbericht sprechen für sich. Sie zeigen ein optisch komplett neu wirkendes Haus. Vom Altbestand blieb nicht viel übrig. Von Eigenleistung kaum eine Spur. Dank aufwändiger Vorschriften für die Zufahrt, wurde verhältnismäßig fast schon eine Autobahn in den Wald gebaut.

„Wenn Frau Bex das wirklich selbst gemacht hat, dann hat sie großes Talent – ich würde sie sofort einstellen. Offensichtlich ist jedoch, dass hier nicht nur ein bisschen saniert wurde. Hier haben Profis ein neues und vor allem größeres Haus aufgestellt. Das was im Wahlkampf erzählt wurde, kann wohl nicht stimmen“, stellt Klubobmann MMSt. Franz Jirka fest.

Was bleibt vom Versprechen?

„Keine zwölf Monate hat es gedauert, bis die Geschichte auseinanderfällt. Im Wahlkampf war offenbar jedes Mittel recht, um Kritik abzuwehren. Sowohl der damalige Bürgermeister und nunmehrige Vizebürgermeister Willi und die heutige Stadträtin müssten bei einem Funken Anstand wohl unmittelbar in die Politpension gehen. Stattdessen werden Anwälte bemüht Medienanfragen zu beantworten oder politischen Mitbewerbern rechtliche Sanktionen anzudrohen. Was gibt es zu verbergen?“, fragt Stadtrat Mag. Markus Stoll. 

Moralische Flexibilität als Grundvoraussetzung?

„Die entscheidende Frage bleibt: Wann spricht der Bürgermeister endlich ein Machtwort und beendet diese Posse? Oder noch viel mehr: Wann brechen die 22 Gemeinderätinnen und Gemeinderäte der Regierungsfraktionen ihr Schweigen? Immerhin haben diese vor allem das Stadtplanungsressort – im Wissen der Causa Hungerburg – an Stadträtin Bex zugewiesen und sind so mitverantwortlich für das desaströse Bild der Stadtpolitik. Oder hält das Schweigen an und bleibt es dabei, dass in dieser Stadt moralische Flexibilität die Eintrittskarte zur Regierung ist? Noch ist Zeit, Haltung zu zeigen – aber die Uhr tickt unüberhörbar“, schließen Stoll und Jirka unisono.

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