Große Rad-Demo: Das Neue Innsbruck unterstützt Forderung nach besseren Verbindungen. Kritik an Versäumnissen der Grünen

Am Freitag rollte die Radlobby Tirol symbolisch den roten Teppich für Radfahrende am Innsbrucker Südtiroler Platz aus – mit einem Pop-up-Radweg und klarer Botschaft: Die Radinfrastruktur in Innsbruck, insbesondere die Verbindung zum Hauptbahnhof, ist völlig unzureichend. Während sich die Grünen unter die Demonstrierenden mischten, obwohl sie seit über 13 Jahren in Stadt und Land für die Verkehrspolitik verantwortlich sind bzw. waren, unterstützt Das Neue Innsbruck die Forderungen der Radlobby nach mehr Sicherheit und besseren Verbindungen.

„Seit 2012 stellen die Grünen den Mobilitätsreferenten in Innsbruck, zwischen 2013 und 2022 hatten sie auch auf Landesebene das Verkehrsressort inne. Die Bilanz: kaum Fortschritt, leere Versprechungen und viele verpasste Chancen. Am Ende sind die Radfahrer auf der grünen Route liegen geblieben“, so Stadtrat Mag. Markus Stoll.

Rad-Brennpunkte brauchen Aufmerksamkeit

„Es gibt zahlreiche Brennpunkte im Radverkehr, die dringend behoben werden müssen. Ich denke an eine zweite Fahrradachse durch die Stadt, um die Museumsstraße zu entlasten und den Verkehr zu entzerren – aber auch an die sinnvolle Weiterentwicklung von Radwegen, etwa ins Mittelgebirge. Die Jahrhundertchance für eine Rad-Unterführung im Zuge des Bahnhofsumbaus sollte unbedingt genutzt werden. Hier vertreten wir ganz klar dieselben Interessen wie die Radlobby“, so GR MMst. Franz Jirka, selbst aktiver Alltagsradfahrer.

Anbindung Richtung Igls – ein Prüfstein

„Das Neue Innsbruck fordert die zügige Umsetzung eines durchgängigen, sicheren und körperlich gut bewältigbaren Radweges von Innsbruck ins südöstliche Mittelgebirge – konkret nach Vill und Igls. Die vielen Ankündigungen der vergangenen Jahre entpuppen sich zunehmend als leere Versprechungen. Zwar soll heuer der Radweg bis zum Schloss Ambras als zweite Etappe fertiggestellt werden, doch die von Stadträtin Lutz im Vorjahr für 2025 angekündigte Anbindung an den Vitalradweg Richtung Igls und Vill erscheint inzwischen kaum noch realistisch. Egal, wie es umgesetzt wird – entscheidend ist, dass die Lösung alltagstauglich ist“, so Stoll.

Radverkehr zur Chefsache machen

„Wir brauchen Lösungen für möglichst viele Menschen, nicht nur für eine fitte Minderheit. Andere Regionen wie Südtirol, das Trentino oder die Städte rund um den Gardasee machen längst vor, wie moderner Radverkehr funktionieren kann. Wo politischer Wille ist, entstehen auch Radwege. Genau diesen Willen erwarten wir jetzt auch von Innsbrucks Stadtregierung, dann sind Demonstrationen wie die gestrige vielleicht nicht mehr so oft nötig“, schließen Stoll und Jirka unisono.