Stadtrat Mag. Markus Stoll: „Das Schweigen der Stadtregierung führt zum schleichenden Tod des Wirtschafts- und Kongressstandorts Innsbruck. Industrie und Universitäten leiden dadurch ebenfalls massiv.“
Die Absage der Lufthansa an eine neuerliche Frankfurt-Verbindung trifft Innsbruck wie ein wirtschaftlicher Tiefschlag. Dabei wäre der Neustart bereits für 1. Juli vereinbart gewesen – inklusive Partner-Airline und Zeitplan. Doch statt Einsatz und öffentlichem Schulterschluss der politischen Verantwortungsträger herrscht Schweigen in Stadt und Land. Auf Bundesebene hat RA Nationalrat Jakob Grüner dankenswerterweise das Wort für den Flughafen erhoben.
„Dass der für Innsbruck wichtigste internationale Hub – das Tor zur Welt – einfach wieder wegbricht, ist kaum zu fassen. Noch weniger zu fassen ist, dass die Stadtregierung unter Anzengruber und die Landesregierung keinerlei Initiativen ergreifen, um diesen dramatischen Verlust abzuwenden oder durch andere Optionen zu ersetzen“, kritisiert Stadtrat Mag. Markus Stoll (Das Neue Innsbruck) in aller Deutlichkeit.
Flughafen ist Rückgrat der Wirtschaft
Der Flughafen Innsbruck ist Rückgrat und strategisches Werkzeug des gesamten Wirtschaftsraums Tirol. Die Anbindung an Frankfurt ist dabei kein Nice-to-have, sondern eine Notwendigkeit. Ob für Kongressgäste, Investoren oder internationale Fachkräfte – die Verbindung ist essenziell für Standortqualität, Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze.
„Wer in dieser Frage schweigt, riskiert die Zukunft unseres Wirtschaftsstandorts“, so Stoll.
Bürgermeister bleibt tatenlos
Während Flughafenchef Marco Pernetta und Sky Alps noch versuchten zu retten, was zu retten ist, bleibt die Stadtregierung tatenlos.
„Der Bürgermeister scheint die wirtschaftliche Realität Innsbrucks nicht zu begreifen. Die Wirtschaftsstadträtin sowieso nicht. Wir reden hier nicht von Luxusflügen, sondern von der elementaren Erreichbarkeit einer Hauptstadtregion“, so Stoll.
Auch der für den Bürgermeister so wichtige Songcontest braucht Flughafen
„Alleine die Bewerbung Innsbrucks für den ESC zeigt, dass eine internationale leistungsfähige Anbindung über ein Drehkreuz notwendig ist. Alle Personen über München oder Salzburg zu shuttlen, belastet die bereits ausgelasteten Bahnkapazitäten und Straßen immens. Vielleicht öffnet diese Realität des Wunschprojektes des Bürgermeisters die Augen und verleitet ihn doch noch zum Handeln“, so Stoll.
Forderung: Runder Tisch und politischer Schulterschluss
Stoll fordert einen runden Tisch unter Einbindung aller Akteure – von Universität, Tourismus, Wirtschaftskammer und Industrie bis zur Politik.
„Was wir brauchen, ist Führung und Koordination, nicht medienwirksames Schulterzucken. Wer übernimmt endlich die politische Gestaltung? Wer mit politischem Gewicht unterstützt die Verhandlungen mit Lufthansa, mit dem Bund, mit internationalen Partnern? Die Stadtregierung ist aufgefordert, klar Stellung zu beziehen, ob es ein Ja oder Nein zum Flughafen gibt – und nicht mit Salamitaktik seinen Tod vorzubereiten. Oder nimmt die Stadtregierung das Zusperren des Flughafens und den Verlust von über 300 Arbeitsplätzen wissentlich in Kauf, um die Flächen als Vorbehaltsflächen für den Mietwohnbau zu widmen?“, schließt Stoll.