Die kurzfristige Schließung der Notschlafstelle am Schusterbergweg in Innsbruck, die aufgrund schwerwiegender hygienischer und baulicher Mängel geräumt werden muss, stellt eine bedrohliche Entwicklung für über 90 wohnungslose Menschen dar. Die Gemeinderätin von „Das Neue Innsbruck“, Klara Neurauter, fordert die Verantwortlichen in Stadt und Land zu raschem Handeln auf. Den Menschen muss jetzt geholfen werden. Erst im Nachhinein sind die Verantwortlichkeiten zu klären.
„Es ist für mich unbegreiflich, warum so lange gewartet wurde, bis es zu einer derartigen Eskalation gekommen ist. Bettwanzen und massive bauliche Mängel hätten schon viel früher erkannt und behoben werden müssen. Jetzt stehen über 90 Menschen – darunter besonders gefährdete Frauen und gesundheitlich angeschlagene Personen – vor der Ungewissheit, wo sie die nächsten Nächte in Sicherheit und geschützt vor der Kälte verbringen können“, kritisiert Gemeinderätin Neurauter scharf.
Zuerst helfen, dann aufklären
„Die Notschlafstelle bot vielen Menschen eine dringend notwendige Unterkunft. Gerade jetzt, zu Beginn der kalten Jahreszeit, darf niemand auf der Straße bleiben. Die Hilfe für die Schutzsuchenden muss im Vordergrund stehen. Dennoch wird es auch eine klare Aufarbeitung geben müssen, wie es zu dieser Situation kommen konnte und wo die Verantwortlichkeiten nicht wahrgenommen wurden. Der klare und scharfe Blick auf eine gute Führung für die Betroffenen und die Mitarbeitenden hat offensichtlich gefehlt. Wir wollen auch wissen, wie oft Landesrätin Pawlata oder der zuständige Vizebürgermeister Willi in diesem Jahr vor Ort waren, um sich persönlich und kritisch ein Bild der Umstände zu machen. Diese Verantwortung wurde offenbar nicht wahrgenommen. Daraus muss dringend gelernt werden, damit so etwas nicht wieder passiert“, schließt Neurauter.