Im Gemeinderat vom 9. Oktober wurde mit der knappen Regierungsmehrheit beschlossen, was bereits seit Ende September die Runde machte: Die Schaffung einer neuen Magistratsabteilung VI. Bemerkenswert daran ist weniger die neue Struktur an sich, sondern die Art und Weise, wie sie zustande kam.
„Anstatt auf Grundlage einer fundierten Organisationsanalyse die Verwaltung sachlich weiterzuentwickeln, wurde offenbar eine neue Abteilung geschaffen, um eine interne Personalfrage zu lösen – nämlich, um eine Magistratsdirektorin loszuwerden, der man nichts vorwerfen kann, außer dass sie gelegentlich eine eigene, gut begründete Meinung vertreten und den inneren Dienst stets untadelig und korrekt geführt hat“, kritisiert Stadtrat Mag. Markus Stoll (Das Neue Innsbruck).
Deal statt Konsens
Offenbar sollte mit der neuen Abteilung ein stiller Deal umgesetzt werden, der beiden Seiten langwierige Auseinandersetzungen erspart – ein weiteres Beispiel für eine politikgetriebene Verwaltungsentscheidung statt sachorientierter Reform.
„Wir sehen nach wie vor keinen Mehrwert in dieser künstlichen Aufblähung des Magistrats. Im Gegenteil: Die Personalkosten steigen weiter – auch wenn das von der Stadtregierung gerne bestritten wird. Das Magistrat wächst bei den Häuptlingen, nicht bei jenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, deren Arbeit täglich sichtbar und unverzichtbar ist. Das Gleichgewicht zwischen Führungsebenen und operativem Personal ist längst verloren gegangen. Zudem schwächen Besetzungen ohne Ausschreibung sowohl die Legitimation als auch die Reputation der jeweiligen Führungskraft“, so Stoll.
Es braucht Mut zu Reformen
„Wenn man wirklich Strukturen verbessern will, dann braucht es Mut zu Reformen – nicht neue Abteilungen, die nur geschaffen werden, um alte Konflikte zuzudecken“, schließt Stoll.