Akzeptanz der Bevölkerung steht und fällt mit dem Mehrwert für Kulturszene
Die Debatte rund um Innsbrucks Bewerbung als Austragungsort für den Eurovision Song Contest 2026 nimmt Fahrt auf. Klubobfrau Dr.in Birgit Winkel vom Gemeinderatsklub Das Neue Innsbruck sieht darin eine Chance – jedoch nur unter klaren Bedingungen.
„Wenn Innsbruck den ESC austrägt, dann nicht als einmalige Glitzerkulisse, sondern als Startschuss für echte Investitionen in unsere Kultur. Die heimische Szene braucht endlich mehr Raum, mehr Unterstützung und vor allem langfristige Perspektiven. Die Akzeptanz des ESC steht und fällt mit dem Mehrwert für unsere Kulturszene“, hält die Klubobfrau von Das Neue Innsbruck unmissverständlich fest.
Winkel unterstützt Aussagen von Kulturaktivist Prieth
Winkel begrüßt ausdrücklich die jüngsten Aussagen von Kulturaktivist David Prieth, der in einem Interview betonte, dass vom Song Contest auch etwas für die lokale Bevölkerung und Kulturszene „hängen bleiben“ müsse. Auch im Gemeinderat wurde von Stadtrat Mag. Markus Stoll schon vor mehreren Wochen klar artikuliert, dass eine Austragung kein finanzielles Fiasko werden dürfe. Im Gegenteil, denn es soll auch ein Überschuss bleiben, der zum Teil in die Kultur fließen müsse, um die Akzeptanz der Bevölkerung zu sichern.
„Das deckt sich exakt mit unserer Haltung. Wir haben von Beginn an betont: Ein ESC in Innsbruck darf kein Selbstzweck sein. Er muss Ausgangspunkt für einen dauerhaften Kulturimpuls sein. Einmalige Events können – neben dem enormen Werbewert – sehr wohl Katalysator für strukturelle Verbesserungen sein, aber nur, wenn man den politischen Willen dazu aufbringt und klare Prioritäten setzt“, so Winkel.
Wo Kultur verschwindet, fehlt der Stadt das Herz!
„Ich bin froh, dass wir im Gemeinderat auch auf gemeinsame Initiativen bauen können, wo es über Fraktionsgrenzen hinweg eine breite Unterstützung gegen die Schließung und für die Wiedereröffnung der Jungen Talstation gibt. Dieses fortschreitende Verschwinden kultureller Orte muss ein Ende nehmen, denn: Wo Kultur verschwindet, fehlt der Stadt das Herz. Das gilt für Proberäume, kleinere Bühnen und freie Initiativen genauso wie für große Festivals. Wer den Song Contest will, muss auch Ja sagen zu einer Stadt, in der Kultur mehr ist als eine Begleiterscheinung“, schließt Winkel.