Pfandringe: Gute Idee mit Schwächen – Das Neue Innsbruck fordert durchdachte Lösungen statt Symbolpolitik

Gemeinderätin Mag.a Christine Oppitz-Plörer

Während in Innsbruck über die Einführung sogenannter Pfandringe an öffentlichen Mistkübeln diskutiert wird, hat die Stadt Wien diesem Modell eine klare Absage erteilt. Die dortige Abfallwirtschaftsbehörde MA 48 verweist auf optische und hygienische Probleme sowie auf die fehlende soziale Treffsicherheit und lehnt daher die Umsetzung ab. Pfandringe sollen pfandpflichtige Flaschen und Dosen sichtbar neben Müllbehältern deponierbar machen, damit andere sie zur Rückgabe mitnehmen können. Doch die Kritik aus Wien ist eindeutig: Solche Vorrichtungen würden in der Praxis nicht nur Pfandflaschen, sondern auch anderen Müll, halbvolle Becher oder Essensreste anziehen – mit entsprechenden Folgen für Sauberkeit, Geruch und Insektenbefall. Zudem sei nicht sichergestellt, dass tatsächlich bedürftige Personen profitieren.

„Die Idee, Menschen durch Pfandringe beim Sammeln von Flaschen zu unterstützen, wirkt auf den ersten Blick sozial und unterstützenswert. Die Umsetzung scheint jedoch mit vielen praktischen Problemen verbunden – vom Konfliktpotenzial an Sammelstellen bis hin zu hygienischen Belastungen.“, zeigt sich GRin Mag.a Christine Oppitz-Plörer nachdenklich.

Keine Schnellschüsse – Thema neu denken

„Jede und jeder kann die Flaschen mitnehmen – das klingt zwar unbürokratisch, ist in der Realität aber kaum steuerbar. Wer profitiert wirklich? Und wie geht die Stadt mit möglichen Nutzungskonflikten im öffentlichen Raum um? Vielleicht muss man das Thema ganz neu denken, bevor man es vorschnell umsetzt – um Ressourcenschonung und soziale Verantwortung wirklich sinnvoll zu vereinen. Insofern begrüßen wir die aktuell laufende Testphase, es sollten dennoch schon jetzt auch über Alternativen nachgedacht werden“, schließt Oppitz-Plörer.