Innsbrucks Wirtschaftsstandort in freiem Fall – Stadtregierung feiert sich trotzdem selbst

Die aktuellen Jubelmeldungen über angebliche Erfolge der Stadtregierung sind für die Gemeinderatsfraktion Das Neue Innsbruck schlicht nicht nachvollziehbar. Während der Dampfer Innsbruck gefährlich in Schieflage gerät, feiert die Stadtregierung weiter – als wäre man auf der Titanic.

Bellaflora schließt trotz Wunsch, in Innsbruck zu bleiben

„Bellaflora verlässt Innsbruck, weil kein geeigneter Ersatzstandort gefunden wurde – und die Stadt? Sie schaut zu, statt aktiv zu helfen. Dabei wollte das Unternehmen bleiben. Die Mitarbeiter stehen nun auf der Straße oder müssen sich neu orientieren. Das ist nur ein weiteres Kapitel im wirtschaftspolitischen Trauerspiel dieser Stadtregierung“, kritisiert Stadtrat Mag. Markus Stoll die dramatische Entwicklung.

Leerstand ist erdrückend

„Wer in den letzten Monaten aufmerksam durch Innsbruck geht, sieht Leerstand wohin man schaut. Statt innovativer Impulse für den Standort erleben wir die Verwandlung der Innenstadt in einen Barber-Boulevard. Ein riesiger Hanfladen markiert den Eingang zur Maria-Theresien-Straße – vielleicht braucht es tatsächlich beruhigende Substanzen, um diese Entwicklung auszuhalten“, so Stoll weiter.

Kein Plan, kein Konzept

„Ein strategisches Konzept zur Standortentwicklung oder Wirtschaftsförderung? Fehlanzeige! Selbst bei der dramatischen Ausdünnung der Flugverbindungen nach Frankfurt und Wien bleibt es still im Rathaus. Unsere sachliche Anfrage dazu wurde lapidar abgetan. Laut Insidern ist das Headquarter von ATP – einem Paradeunternehmen Tirols – bereits nach Wien verlegt worden. Übrigens jenes Unternehmen, das die Hochschule MCI um 180 Millionen Euro errichten kann. Wer kämpft bei solchen Unternehmen eigentlich noch für Arbeitsplätze, Unternehmenssitz und die so dringend benötigten Kommunalsteuern? Vom internationalen Homeoffice der Wirtschaftsstadträtin aus funktioniert das sicher nicht“, stellt Stoll klar.

Verwaltung wächst, Bevölkerung schrumpft

„Die Investitionen sinken, die Schulden steigen – Innsbruck wird wirtschaftlich ausgehöhlt. Rechnungsabschlüsse werden schöngerechnet, der Haushalt mit Taschenspielertricks zulasten städtischer Beteiligungen am Leben erhalten. Der finanzielle Spielraum? Eine Schraubzwinge. Und all das begleitet von einer visionslosen Politik und einer überforderten Stadtführung. Statt sich für vermeintliche Regierungsleistungen zu feiern, sollte sich der Bürgermeister endlich der Realität stellen: Innsbruck verliert seine wirtschaftliche Substanz – und mit ihr die Perspektive auf eine gute Zukunft für kommende Generationen“, schließt Stoll.